Biedermeier und Gründerzeit
Umbau und denkmalgerechte Sanierung einer Villa im Preussischen Viertel
Baugeschichte
Die zweigeschossige Villa in der Stolpener Straße wurde gemäß Unterlagen des Denkmalschutzamtes etwa 1865 vermutlich als Haus für eine Familie errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Grundrissänderungen, um der damaligen Wohnungsnot entsprechend jeweils eine Wohnung in Erd-, Ober- sowie eine Notunterkunft im Untergeschoss zu schaffen.
Unter mehreren Farbschichtung entdeckten die Restauratoren an mehreren Stellen Sgrafitti ähnlich zu jenen, wie sie in den tuschegezeichneten historischen Zeichnungen skizziert sind. Bei dieser im 16. Jahrhundert in Italien und Böhmen entwickelten Technik wird durch Abkratzen einer relativ frisch aufgebrachten helleren Beschichtung ein darunterliegender dunklerer Putz freigelegt.
Bei diesem Gebäude war die zunächst angestrebte Freilegung der historischen Sgrafitti trotz verschiedener Versuche heutiger Methoden leider nicht möglich. Sie wurden daher am Objekt konserviert und durch eine neue Putzlage rekonstruiert.
Wiederherstellen und Bewahren
Die nun erfolgte Farbgebung von Putz, Sandsteingewänden, Gesimsen und Holzbauteilen entspricht jener zur Zeit der Errichtung. Bei Sanierung der Zaunanlage wurde auf Wiederverwendung aller erhaltenswerten Sandstein-Bauteile geachtet.
Die Außenwände des vollunterkellerten Gebäude bestehen überwiegend aus Sandstein, in Erd- und Obergeschoss ist innenseitig eine Ziegelschale mit Luftschicht zum Sandstein vorgeblendet.
Innenraumgestaltung
Die Decken über Erd- und Obergeschoss sind weitgehend als Holzbalkendecken ausgeführt, die historische Dielung ist in allen Zimmern erhalten und beeindruckt heute mit ihrem warmen Ton gealterten Holzes. Nach Rückbau von raumteilenden Wänden konnte unter Zementestrich und diversen Unterböden verborgenes Tafelpaket des ehemaligen Salons wieder hergestellt werden.
Die Räume im Obergeschoss erhielten wieder Kastenfenster, raumseitig mit einer Schall-/Wärmeschutz-Verglasung, außenseitig einer Einfachverglasung mit gekitteten Sprossen gemäß historischem Vorbild.
Alle Aufenthalts- und Sanitärräume werden durch eine kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung mit Frischluft versehen. Sollte die Raumluft sich als zu trocken erweisen, kann nachträglich eine Befeuchtungsanlage eingebaut werden.
Die Beheizung erfolgt über sehr niedrige, bis zu 6 Meter lange Flachheizkörper entlang der Außenwände. Ähnlich einer Sockelleistenheizung erzeugen sie einen Wärmeschleier, welcher die gesamte Wandoberfläche überstreicht und so die Oberflächentemperatur der Wand heraufsetzt. Die Konvektionswärme wird somit zu relativ großem Anteil wieder in Strahlungswärme umgewandelt.
>>> Artikel der Freien Journalistin Genia Bleier
Die zweigeschossige Villa in der Stolpener Straße wurde gemäß Unterlagen des Denkmalschutzamtes etwa 1865 vermutlich als Haus für eine Familie errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Grundrissänderungen, um der damaligen Wohnungsnot entsprechend jeweils eine Wohnung in Erd-, Ober- sowie eine Notunterkunft im Untergeschoss zu schaffen.
Die jetzigen Eigentümer erwarben das Gebäude Anfang 2006, um es behutsam und unter ökologischen Gesichtspunkten zu sanieren und anschließend als Familie mit 4 Kindern zu bewohnen.
Erfreulicherweise sind die Architektenzeichnungen aus 1862 noch vorhanden. Mit Bezug auf diese Dokumente konnten in einem zweiten Bauabschnitt 2017 Untersuchungen des Fassadenputzes erfolgen, welcher teilweise noch aus der Zeit der Gebäudeerichtung stammt.
Unter mehreren Farbschichtung entdeckten die Restauratoren an mehreren Stellen Sgrafitti ähnlich zu jenen, wie sie in den tuschegezeichneten historischen Zeichnungen skizziert sind. Bei dieser im 16. Jahrhundert in Italien und Böhmen entwickelten Technik wird durch Abkratzen einer relativ frisch aufgebrachten helleren Beschichtung ein darunterliegender dunklerer Putz freigelegt.
Bei diesem Gebäude war die zunächst angestrebte Freilegung der historischen Sgrafitti trotz verschiedener Versuche heutiger Methoden leider nicht möglich. Sie wurden daher am Objekt konserviert und durch eine neue Putzlage rekonstruiert.
Wiederherstellen und Bewahren
Die nun erfolgte Farbgebung von Putz, Sandsteingewänden, Gesimsen und Holzbauteilen entspricht jener zur Zeit der Errichtung. Bei Sanierung der Zaunanlage wurde auf Wiederverwendung aller erhaltenswerten Sandstein-Bauteile geachtet.
Die Außenwände des vollunterkellerten Gebäude bestehen überwiegend aus Sandstein, in Erd- und Obergeschoss ist innenseitig eine Ziegelschale mit Luftschicht zum Sandstein vorgeblendet.
Innenraumgestaltung
Die Decken über Erd- und Obergeschoss sind weitgehend als Holzbalkendecken ausgeführt, die historische Dielung ist in allen Zimmern erhalten und beeindruckt heute mit ihrem warmen Ton gealterten Holzes. Nach Rückbau von raumteilenden Wänden konnte unter Zementestrich und diversen Unterböden verborgenes Tafelpaket des ehemaligen Salons wieder hergestellt werden.
Die Räume im Obergeschoss erhielten wieder Kastenfenster, raumseitig mit einer Schall-/Wärmeschutz-Verglasung, außenseitig einer Einfachverglasung mit gekitteten Sprossen gemäß historischem Vorbild.
Alle Aufenthalts- und Sanitärräume werden durch eine kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung mit Frischluft versehen. Sollte die Raumluft sich als zu trocken erweisen, kann nachträglich eine Befeuchtungsanlage eingebaut werden.
Die Beheizung erfolgt über sehr niedrige, bis zu 6 Meter lange Flachheizkörper entlang der Außenwände. Ähnlich einer Sockelleistenheizung erzeugen sie einen Wärmeschleier, welcher die gesamte Wandoberfläche überstreicht und so die Oberflächentemperatur der Wand heraufsetzt. Die Konvektionswärme wird somit zu relativ großem Anteil wieder in Strahlungswärme umgewandelt.
>>> Artikel der Freien Journalistin Genia Bleier
Projektdaten
Fertigstellung innen: 2006Fertigstellung Fassade: 2018
Anschrift: Stolpener Straße 2, 01099 Dresden
Bauherr: privat
Bauzeit innen: 04/2006 bis 10/2006
Bauzeit Fassade: 07/2018 bis 10/2018
Wohnfläche: ca. 200 m²
Fachplaner: Tragwerksplanung: IB Freia Arnold, Dresden